Wie viel Benzin das eigene Auto verbraucht wissen die meisten, was die eigene Wohnung jedoch an Energie „schluckt“, können nur wenige sagen. Der Energieausweis für Wohngebäude gibt ab sofort Mietern, Käufern und Eigentümern Auskunft. Der Energieausweis für Wohngebäude ist seit 1. Januar 2009 Pflicht. Für Nichtwohngebäude ist er seit 1. Juli 2009 Pflicht.

Energieausweis für Gebäude kurz gefasst:

  • Alle Wohnhäuser brauchen ab dem 1. Januar 2009 einen Energieausweis, wenn sie neu vermietet, verkauft oder verpachtet werden.
  • Miet- und Kaufinteressenten, die auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus sind, können den Hauseigentümer nach einem Energieausweis fragen.
  • Der Energieausweis informiert über den energetischen Zustand einer Wohnung und hilft die potenziellen Heiz- und Warmwasserkosten abzuschätzen.
  • Mit dem Energieausweis lassen sich verschiedene Häuser in Bezug auf ihre energetische Qualität vergleichen.
  • Zum Energieausweis gehören auch Modernisierungsempfehlungen. Es lohnt sich für Mieter danach zu fragen, ob sie auch umgesetzt werden.

Es gibt 2 Arten von Energieausweisen:

Der verbrauchsorientierte Energieausweis gibt Auskunft über den tatsächlichen Energieverbrauch der letzten Jahre. Wohnungsleerstände, die das übliche Mass übersteigen, werden rechnerisch berücksichtigt, ebenso das Klima der letzten Jahre.

Dieser Energieausweis ist qualitativ minderwertig, da ausschliesslich das Nutzerverhalten dokumentiert wird und keine Aussage über die Gebäudequalität und der technischen Anlagen getroffen wird. Sanierungsmassnahmen lassen sich in diesem Energieausweis nicht qualifiziert darstellen.

Der bedarfsorientierte Energieausweis gibt Auskunft über den Energiebedarf, der für ein Gebäude zum Heizen und zur Warmwasserbereitung unter Normbedingungen benötigt wird. Um diesen Bedarf zu berechnen, wird die energetische Qualität der Aussenwände, Fenster, Kellerdecke / Bodenplatte, Dach, sowie der technischen Anlagen wie Heizung und Warmwasserbereitung berücksichtigt. Einen weiteren Einfluss haben solare und interne Wärmegewinne.

Aus dem Ergebnis werden Schwachstellen im Gebäude erkannt, und es können entsprechende Vorschläge zur Verbesserung der energetischen Qualität erarbeitet werden. Das Nutzerverhalten geht nicht in die Berechnung ein und spielt daher für diesen Energieausweis keine Rolle.

dena-Gütesiegel für Energieausweise

Das dena-Gütesiegel ist eine Qualitätsauszeichnung für Energieausweise. Die Energieeinsparverordnung lässt beim Energieausweis großen Spielraum – sowohl bei der Qualifikation der Experten als auch beim Ausstellungsverfahren. Mit den hohen Qualitätsstandards der dena wird sichergestellt, dass der Energieausweis mit dena-Gütesiegel ein verlässliches Instrument für die Bewertung der energetischen Gebäudequalität ist und bietet einen Einstieg in die Gebäudemodernisierung.